Allgemeines:

Bei der Wasseraufbereitung ist mir genau das passiert was ich mir zu Anfang ganz fest vorgenommen hatte zu vermeiden: Ich bin irgendwann weit übers Ziel hinausgeschossen und habe sehr viel mehr Aufwand betrieben als es eigentlich nötig gewesen wäre.

Das Wasser hier bei uns ist an sich eigentlich Diskustauglich, zu Beginn meiner Diskuszeit kam ich damit auch gut klar. Als sich später leichte Probleme bei den Diskusfischen einstellten begann ich damit aus "Diskustauglich" ein "Optimal" machen zu wollen. Die Werte auf dem Papier sahen auch gut aus aber wirklich "glücklicher" sahen meine Fische damit nicht aus, der Aufwand war enorm und in meinem Aquarium lief viel anderes schief. Die Schnecken starben, Pflanzen kümmerten und Algen breiteten sich aus.
Nachdem ich mich irgendwann von den Diskusfischen getrennt habe und die "Wasserverbesserungsmassnahmen" eingeschränkt habe dauerte es noch sehr lange bis ich wieder ein stabiles, pflegeleichtes und schön anzusehendes Aquarium hatte.

Dies kann gerne als kleiner Denkanstoß gesehen werden nicht irgendwo herumzubasteln wo es gar nicht nötig ist.

Jetzt, nach all der Zeit beschränke ich mich auf folgende Dinge:
- Eheim 2180 Aussenfilter
- Innenfilter hinter der Rückwand (auf den ich eigentlich auch verzichten könnte, aber der Platz hinter der Wand soll ja irgendwie genutzt werden)
- Regentonne im Keller (In die fülle ich das Wechselwasser einen Tag vor dem Wasserwechsel, das Wasser kann darin in Ruhe ausgasen und das hochpumpen geht schneller als das Füllen aus dem Hahn)
- Düngung der Pflanzen mit Easylife Easy Carbo und Pro Fito

So bin ich derzeit rundum glücklich

Ich liste nun einfach mal auf was ich so alles angestellt habe inclusive der Dinge die ich jetzt noch habe

Eheim Aussenfilter:

Der Eheim 2180 war gleich zu Beginn meiner Aquariumsplanungen Grundbestandteil des Aquariumsaufbaus und leistet auch heute noch zuverlässig seinen Dienst. Der Filter hat ein ordentliches Filtervolumen, ist leise, arbeitet zuverlässig und die Heizung tut ihre Arbeit.

Vom Filtervolumen her ist der Filter mehr als ausreichend für mein 560 Liter Aquarium ... trotzdem meinte ich irgendwann ich müsste noch mehr Filter zuschalten um das Wasser noch besser zu machen was vollkommener Quatsch war.
2180

Eheim Innenfilter



Eheim Innenfilter:

Hinter meiner Rückwand werkelt noch ein Eheim Powerline Innenfilter. Er pumpt das Wasser hinter der Rückwand nach vorne und ist ausschließlich mit Filterwatte bestückt.

Wirklich notwendig ist der Filter eigentlich nicht, aber da ich sowieso ungenutzten Platz hinter der Rückwand habe finde ich das der Filter nicht schaden kann.
Ich verspreche mir zum einen eine gute Zirkulation, vermeide stehendes Wasser hinter der Rückwand, und erhoffe mir klareres Wasser indem ich durch die Wattefüllung die Schwebestoffe reduziere.

Regentonne:

Was soll man schreiben ? Es ist eine große Regentonne die in meinem Keller steht. Ich habe an meinem Aquarium ein "Auslaufrohr" gebastelt durch das ich, ohne das ich aufpassen muss, die Hälfte meines Aquariumsinhaltes ablassen kann. An dieser Regentonne habe ich eine Markierung die exakt die gleiche Wassermenge anzeigt.

Kurzum:
1: Ich fülle meine Regentonne im Keller bis zur Markierung.
2: Ich schliesse den Wechselschlauch an mein Aquarium an, sauge an und mache etwas anderes .... wenn kein Wasser mehr kommt ist das Becken halb leer.
3: Dann schließe ich den Schlauch an meine Regentonne an und schalte die Pumpe ein ... und mache etwas anderes. Irgendwann kommt kein Wasser mehr und das Becken ist haargenau voll ...

So einfach !

Warum die Regentonne ? Zum einen fülle ich die Tonne einen Abend vorher und kann in der Zeit noch Sachen im Keller in meinem Büro erledigen. Das Wasser kann über Nacht abstehen und ausgasen, so gibt es später nicht die kleinen Luftbläschen im Aquarium. Über Nacht wird das Wasser außerdem per Aquariumsheizer auf die optimale Temperatur gebracht.
Am nächsten Tag dann wird das Wasser einfach nach dem Ablassen in mein Aquarium gepumpt, das geht wesentlich schneller als es vom Wasserhahn aus laufen zu lassen, ist bereits gut temperiert und abgestanden.


Regentonne

Dünger Pflanzendünger:

Lange nach Einstellung aller unnötigen Wasseraufbereitungsmassnahmen hatte ich noch immer Probleme mit Fadenalgen. Beinahe täglich mussten die langen Fäden von mir per Hand entfernt werden.

Mir war zwar die ganze Zeit bewusst das ein starkes Algenwachstum am besten durch gutes Pflanzenwachstum verhindert wird, aber meine Pflanzen wollten nach den vielen Wasserumstellungen auch nicht mehr so recht.
Der Austausch der Beleuchtung, einführen einer Mittagspause, alles half nicht.

Zu guter letzt half der kombinierte Einsatz von drei Waffen:
1: Hornkraut ... das Zeug wächst sehr schnell und entzieht den Algen ihre Lebensgrundlage (hatte schon früher gute Erfahrungen mit dieser Pflanzenart.)
2: Easy Life Easy Carbo ... dies soll Kohlenstoffdünger sein der meinen Pflanzen ihr wichtiges C02 liefert (ich habe mich bis jetzt erfolgreich gegen einen CO2 Anlage wehren können)
3: Easy Life Pro Fito ... dieser Volldünger wird einmal pro Woche zugegeben.

Diese drei Dinge zusammen haben binnen einer Woche mein Algenproblem vollkommen aus der Welt geschafft. Ich habe nun nicht eine einzige Alge mehr im Aquarium und meine Pflanzen wachsen prächtig.

JBL Aussenfilter:

Gleich zu Beginn meiner Diskuszeit hatte ich zusätzlich zu meinem Eheim 2180 Aussenfilter einen kleineren JBL Cristal Profi 700 zugeschaltet. Dieser sollte meinen großen Eheim unterstützen und im allerschlimmsten Fall als kleiner Backup Filter dienen.
Ich nachhinein war der Filter überflüssig, der Eheim 2180 hätte vollends ausgereicht.

Später hatte ich den kleinen JBL Cristal Profi 700 sogar noch gegen einen JBL Cristal Profi 1500 getauscht der gut doppelt so groß wie der 700er war. Ich hatte diesen Filter ursprünglich für die Torf-Wasseraufbereitung gekauft, als ich diese dann aufgab war der Filter überflüssig und ich beschloss den kleinen gegen den großen zu tauschen um den größeren weiter zu nutzen.

Als der JBL Cristal Profi dann irgendwann undicht wurde habe ich endlich den Unsinn mit dem zweiten Aussenfilter beendet und den Filter abgebaut.


JBL Filter

Torf



Torf:

Die Aufbereitung meines Wechselwassers mit Torf war einer meiner Versuche für die Diskusfische echtes Schwarzwasser herzustellen um die Haltungsbedingungen von "Gut" auf "Optimal" anzuheben.

Im nachhinein eine dumme Idee da der Aufwand in keinster Weise zum Gewinn stand.

Also, was habe ich getan ?

Vor jedem anstehenden Wasserwechsel habe ich meine weiter oben erwähnte Regentonne mit Wasser gefüllt, dann habe ich einen JBL Cristal Profi 1500 Aussenfilter mit Torf befüllt und diesen Filter dann 3 Tage lang an das Wechselwasser angeschlossen.
Das Wasser zirkulierte also 3 Tage lang durch die Torfschichten im Filter.

Das Wasser hatte nachher eine schöne Bernsteinfarbe und das Wasser war deutlich weicher, keine Frage.
Aber die Sauerei welche diese Aktion jedesmal machte und die Arbeit den ganzen Kram wieder zu reinigen stand in keinem Verhältnis zum Gewinn.

Easylife flüssiges Filtermedium:

Das flüssige Filtermedium von Easylife ist an und für sich ein gutes und brauchbares Mittel, nur habe ich dieses Zeug während meiner Diskuszeit viel zu häufig angewendet.

Das flüssige Filtermedium wird dosiert ins Wasser gegeben woraufhin sich erst einmal das gesamte Aquarium milchig färbt. Nach einer Zeit setzt sich das Medium wie Staub ab und das Wasser ist klar. Gift und Schadstoffe sollen dann also im Easy Life gebunden sein.
Grundsätzlich hatte ich das Gefühl das Wohlbefinden meiner Fische damit zu steigern aber so viele Giftstoffe habe ich nie im Wasser gehabt die einen regelmässigen Einsatz dieses Mittels rechtfertigen würden.

Ich habe für Notfälle immer noch eine kleine Flasche im Haus die aber nun seit langem versiegelt ist da es echt nur noch für Notfälle vorgehalten wird.


Easylife

Seemandelbaum Blätter



Seemandelbaumblätter:

Diese Blätter nutze ich heute noch, zwar nicht mehr so ausgiebig wie zu meiner Diskuszeit aber bei jedem Wasserwechsel gebe ich Seemandelbaumblätter zu.

Die Blätter färben das Wasser ganz leicht bräunlich, was mir persönlich sehr gut gefällt, ausserdem setzen sie Humin- und Gerbstoffe frei die in natürlichem Schwarzwasser vorkommen.

Durch den regelmässigen Einsatz von Seemandelbaumblättern sehen Flossen und Mäuler meiner Skalare sehr viel besser aus und kleine Wunden verheilen schnell und restlos.

Ich beziehe die Blätter aber längst nichtmehr aus dem Aquaristikhandel sondern für einen Bruchteil des Preises bei EBAY.

Tetra Aqua Safe:

Tetra Aqua Safe habe ich früher zu jedem Wechselwasser eingesetzt, was bei den wöchentlichen Wasserwechseln zu meiner Diskuszeit bedeutet: Ich habe das Zeug Kanisterweise verbraucht.

Bis ich mich irgendwann fragte: Was macht das Zeug eigentlich genau ? Es soll also schädliche Stoffe und Schwermetalle binden und das Wasser fischgerecht machen.
So so ... ich meine ... ich arbeite in der Wasserwirtschaft, WAS FÜR SCHÄDLICHE STOFFE ? SCHWERMETALLE ?
Gut, bei demjenigen der noch Blei Wasserleitungen hat dem mag es ja etwas bringen aber ich habe gutes sauberes und BLEIFREIES Wasser, also was soll der Kram ? Und macht das Wasser Fischgerecht ? Verschiedene Fische brauchen unterschiedliches Wasser, wie kann ein Mittel das anstellen ?

Kurzum, mit ein bischen überlegen wurde mir schnell klar: Das Zeug brauchst du nichtmehr.

Ich habs abgesetzt und nichts ist passiert.


Aquasafe

uvc wasserklärer



UVC Wasserklärer:

Der UVC Wasserklärer war auch so ein sinnloses Projekt von mir.
Ich möchte hier nicht unbedingt sagen das alle UVC Wasserklärer sinnlos sind, nur mein Einsatz war überflüssig.

Ich hatte einfach beschlossen das mein Wasser absolut glasklar sein sollte. Da ich nunmehr DREI Aussenfilter und einen Innenfilter an meinem Aquarium hatte war ich der Meinung das die feinen Schwebeteilchen in meinem Aquarium Infusorien sein mussten. Also habe ich einen UVC Wasserklärer angeschlossen und eine recht lange Zeit mitlaufen lassen.

Mit 9 Watt hatte ich erstens einen viel zu kleinen Wasserklärer angeschafft, er soll zwar zur Trübungsreduktion ausreichen, aber Effekt hatte er bei mir keinen. Eine Entkeimung war bei dem kleinen Gerät natürlich bei meinem Becken überhaupt nicht gegeben. Im Endeffekt habe ich nur Geld verbrannt. Ein deutlich größer dimensionierter UVC Klärer hätte evtl eine Entkeimung erreicht ... die aber gar nicht notwendig gewesen wäre.

Die Trübung hätte ich auch so übrigens nicht in den Griff bekommen, denn wie sich später herausstellte hatte ich durch die vielen Aussenfilter keine klare gerichtete Strömung in meinem Aquarium, so wurden die feinen Partikel immer wieder hin und her gewirbelt.

Vollentsalzer:

Der Vollentsalzer war der letzte und größte Schritt in Sachen Wasseraufbereitung.
Grundsätzlich würde ich für meine Zwecke auch weiterhin einen Vollentsalzer nehmen, wenn er denn für mich wirklich nötig gewesen wäre.
Wie bereits Eingangs erwähnt habe ich hier bereits wirklich gutes und weiches Wasser, ich wollte halt das Gute besser machen und beschloss dies nun Konsequent zu tun.
Also habe ich mir einen Vollentsalzer angeschafft, und so absolut weiches Wasser hergestellt. Das Mischungsverhältnis von Vollentsalztem Wasser zu "Kranwasser" war schnell herausgefunden und ab da wurde in mein Aquarium nur noch optimal weiches Wasser in mein Aquarium eingefüllt.

Mit welchen Effekt ? Gar keinem ! Meinen Fischen ging es weder besser noch schlechter.
Einzig meine Schnecken begannen nach einer Gewissen Zeit zu sterben. Meine Pflanzen waren auf die Wasserumstellung gar nicht gut zu sprechen und nach einer Zeit hatte ich eine echte Algenexplosion im Aquarium.
Es hat fast ein Jahr gebraucht um nach dem einstellen der Vollentsalzung endlich wieder gute und stabile Verhältnise in meinem Aquarium herzustellen.

Dort wo viel zu hartes Wasser aus dem Hahn kommt, ist so ein Teil auf jeden Fall sinnvoll, aber bei mir war es vollkommen überzogen.

Und zu guter letzt: Als ich den Entsalzer ein letztes mal Regenerieren wollte um ihn bei EBAY zu verkaufen habe ich das Ding auch noch zerstört ... Super Abschluss.


Vollentsalzer



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